Hasetal: Projekt „Mundraub“

Thema: 
Grüne Infrastruktur
Hasetal: Projekt Mundraub

Quartierssteckbrief

Stadt- und Gemeindetyp: 
Kleinstädte
Förderkulisse: 
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Anerkennung: 
Deutscher Tourismuspreis 2014
Projektträger: 
Zweckverband Erholungsgebiet Hasetal in Kooperation mit Hasetal Touristik GmbH und mundraub.org

Projektbeschreibung

Durch das Hasetal, das sich über die Landkreise Cloppenburg, Emsland und Osnabrück erstreckt, führen viele touristisch genutzte Radwege. Mitte der 1990er Jahre hatte der Zweckverband Erholungsgebiet Hasetal entlang des 200 km langen Radfernwegs „Hase-Ems-Tour“ tausende Obstbäume gepflanzt. Für die Gemeinden war es indes aufwändig, eine fachgerechte Pflege zu gewährleisten. Gemeinsam entwickelten Bürgerinnen und Bürger, der Tourismusverband und mundraub.org von 2012 bis 2014 Modelle für die nachhaltige Nutzung und Pflege dieser Obstbäume.

„Mundraub im Hasetal“ lautet die wörtlich zu nehmende Projektidee. Dafür wurde der Obstbaumbestand entlang des Radweges kartiert und auf der Plattform mundraub.org eingetragen. Jede der beteiligten Gemeinden erhielt einen Steckbrief über Pflege- und Vitalzustand der dazugehörigen Bäume. Für die Suche nach Baumpatinnen und -paten wurden Flyer verteilt und Bäume gekennzeichnet. Jeder der aktiven Baumpatinnen und -paten erhielt ein Starterkit mit Obstbaumschnittkurs, Obstbaumschere, Erntekorb und Handbuch. Träger der Maßnahme waren der Zweckverband Erholungsgebiet Hasetal, die Umweltbildungskomponenten sind von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) maßgeblich gefördert worden.

Seit Projektbeginn wurden über 200 Baumpatinnen und -paten gefunden. Auf dem Radweg zwischen Melle und Meppen wird an zahlreichen Bäumen legal zum Mundraub aufgerufen. Bänke mit integrierten Leitern geben an einigen Rastpunkten Hilfestellung bei der Ernte. Die Hasetal Touristik GmbH vermarktet die Mundraubregion und bietet beispielsweise Radtouren entlang der Obstbaumalleen an. Zwei Jahre nach Projektbeginn wurde eine erneute Bestandsaufnahme zum Zustand der Bäume durchgeführt, mit erfreulichem Ergebnis: Die Anzahl der Bäume mit gutem bis sehr gutem Pflegezustand hat sich verdoppelt. Mit der Einführung des „Pflege-Cent“ unter dem Motto „Radeln fürs Klima“ können Pflegemaßnahmen und Neupflanzungen finanziert werden.

Weitere Informationen