Frühzeitig wurde den Bauinteressierten in zwei Workshops Gelegenheit gegeben, bei der Planung „ihres“ Baugebietes mitzuwirken und mitzugestalten. Das so gemeinsam entwickelte Bebauungskonzept ist mit dem Bebauungsplan anschließend verrechtlicht worden. Für die Realisierung des Passivhausbaugebiets Am Wischacker hat die Stadt Ronnenberg zur Beteiligung aller Akteure einen „Beratungstrichter“ entwickelt. Mit diesem Konzept setzte die Stadt Ronnenberg die Planung und die Realisierung der Bebauung um: Auf einer Auftaktveranstaltung wurde regionsweit für den Standort und das Baugebiet Am Wischacker geworben. Bereits zu diesem Zeitpunkt war neben der Stadt Ronnenberg der enercity-Fonds der Stadtwerke Hannover – proKlima – als Beratungsinstitution anwesend. Es folgten weitere themenbezogene Veranstaltungen, auf denen Themen wie der Verkauf oder die Erschließung der Grundstücke, energetische Standards oder Fragen zur Grünplanung besprochen wurden.
Während der sogenannten Beratungstage wurden die Bauinteressierten durch Beratungsteams, die aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Ronnenberg (Stadtplanung, Bauaufsicht, Tiefbau, Grünplanung), den örtlichen Kreditinstituten, proKlima sowie Energie- und Fachingenieurinnen und -ingenieuren bestanden, in Einzel- oder Gruppengesprächen beraten.
Darauf folgte eine Fachmesse, auf der 25 Unternehmen, die nachweislich Erfahrungen mit dem Bau von Niedrigenergie- bzw. Passivhäusern hatten, ihre Leistungen vorstellten. Mit einer anschließenden individuellen Beratung für die Bauherrinnen und -herren durch die Stadt Ronnenberg wurden Fragen zum Grundstücksverkauf, zum Bauvorhaben und zur Förderung beantwortet. Unter anderem wurden konkrete Modellrechnungen zur Förderung des Bauvorhabens angeboten. Auch während der Bauphase wurden die Bauherrinnen und -herren von der Stadt Ronnenberg begleitet und dadurch für eine Qualitätssicherung des Neubaugebiets gesorgt.
Die Stadt Ronnenberg stand den Bauherrinnen und -herren jederzeit zur Lösung von Problemen und als Beraterin zur Verfügung, wenn besonderer Informationsbedarf entstand. Es wurden sogenannte Lotsen als Koordinierende zwischen den Bauherren und den Experten eingesetzt. In einem „Bauherrenzirkel“ fand ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch unter den bereits bauenden Nachbarinnen und Nachbarn sowie den neuen Bauwilligen statt. So war für die Beteiligten eine Fehlerkommunikation möglich und man wusste besser, worauf beim Bau zu achten sei, da bereits gemachte negative Erfahrungen vermieden werden konnten und Positives auf anderen Baugrundstücken ebenfalls Anwendung finden konnte.
Auch nach dem Bauabschluss stand die Stadt Ronnenberg in engem Kontakt zu den Bauherrinnen und -herren Am Wischacker. In Form von Fachgesprächen fand eine Nachbereitung und Übertragung auf neue Baugebiete statt.